Mario's Time Machine


von Seppatoni
06.01.2003

Bowser ist mal wieder aufgetaucht und sorgt für Ärger. Mit Hilfe einer Zeitmaschine, dem sogenannten "Timeolator", ist es ihm gelungen, diverse Gegenstände aus der Vergangenheit, welche auf die Geschichte der Menschheit einen entscheidenden Einfluss nahmen, zu stehlen, um damit seinem persönlichen Museum ein paar exklusive Attraktionen zu verpassen. Zu allem Unglück hat er auch noch Mario's treuen Dino-Kumpel Yoshi entführt. Natürlich überlegt der Super Klempner da nicht lange, sondern macht sich gleich auf zu Bowsers Museum, um die Gegenstände zurück in ihre ursprüngliche Zeit zu bringen und damit Yoshi aus der Klemme zu helfen.

In Bowsers Museum trefft ihr neben Statuen und Bilder von bekannten Videospielhelden auch auf große Türen. Hinter jeder dieser Türen werden 2 der gestohlenen Gegenstände von Koopa Troopas bestens bewacht. Drei der Schildkröten müssen in bester Mario Bros. Manier mit einem Sprung von unten besiegt werden, ehe das Item freigegeben wird. Schnappt es euch, und dann ab in die Zeitmaschine. Dort dürft ihr erst einmal raten, aus welcher Zeit das Item stammt. Habt ihr euch entschieden, werdet ihr kurzerhand dorthin transferiert.

Jede dieser Zeiten ist von einem bestimmten Ereignis geprägt, seien dies jetzt die ersten Olympischen-Spiele, die Erfindung der Glühbirne oder auch 1989 der Fall der Berliner Mauer. So sucht ihr also diese Welt erst mal nach irgendwelchen Hinweisen ab, welche ihr aus Info-Boxen entnehmen könnt. Findet ihr allerdings nicht wirklich etwas, das auf euren Gegenstand hinweist, so ist es gut möglich, dass ihr in der falschen Zeit gelandet seid. Wird das Item trotzdem kurz eingelöst, erscheint eine Meldung, dass ihr in der falschen Zeit seid. Kurzerhand erscheint ein Vögelchen, klaut euch das Item und ihr dürft wieder zurück zu Bowsers Museum und es erneut von den Koopas zurückholen.

So dürft ihr es nun mal in einer anderen Zeit probieren. Ihr werdet das Vögelchen dabei wohl einige male zu Gesicht bekommen, artet doch das ganz teilweise in langweiliges und ödes Herumprobieren aus. Habt ihr dann doch endlich die richtige Zeit gefunden, so müsst ihr noch den richtigen Platz finden, wo das Item hinkommt. Legt ihr es an einem am falschen Ort nieder, kommt - ihr ahnt es schon - das Vögelchen wieder und schleppt das Item wieder zurück. Dank der Infos, welche ihr im Level erhaltet, werdet ihr aber den Gegenstand schnell richtig platziert haben und könnt euch an den nächsten heran machen. So geht das ganze wieder von vorne los.

Auf diese weise zieht sich diese Ausprobiererei durch das ganze Spiel - Langeweile pur! Es ist eine wirkliche Schande, was Software Toolworks mit dem bekanntesten Videospielstar aller Zeiten macht. Wenn die Rätsel wenigstens etwas Sinn machen würden, wäre das Spiel okay, aber wie um Himmelswillen soll man wissen, in welche Zeit beispielsweise ein Apfel gehört (und es ist NICHT Adam und Eva)? Der könnte ja so gut wie in jeder Zeit vorkommen. Also beginnt die große Suche, das ständige Ausprobieren und immer wieder dieses Vögelchen...! Glücklicherweise gibt es aber doch einige Gegenstände, wo man wenigstes vermuten kann, in welche Zeit sie gehören. Beispielsweise kann eine Fackel ziemlich gut zum entfachen eines Olympischen Feuers benutzt werden! Also, nichts wie ab nach Griechenland... aber in welcher Zeit war das bloß? Und schon beginnt die Raterei wieder von vorne und der nächste Auftritt des Vögelchens ist schon vorprogrammiert. Als einzig Positives sind die kleinen Jump 'n' Run Einlagen zu erwähnen - das war's auch schon wieder.

Habt ihr es trotzdem geschafft, alle 14 Gegenstände in die richtige Zeit zurückzubringen, werdet ihr als letztes Hindernis vor dem finalen Kampf noch zu einer Art Quiz herausgefordert. Drei Fragen müsst ihr dazu richtig beantworten, deren Antworten ihr irgendwo in den zahlreichen Welten aufgegabelt habt. Ist eine Antwort falsch, werdet ihr kurzerhand in die betreffende Zeit zurücktransferiert, wo ihr erst mal dach der korrekten Antwort suchen müsst, bevor ihr beim Quiz wieder beginnt. Habt ihr auch dieses gemeistert kommt es zum finalen Kampf gegen Bowser, wo der Sieger schon von vornherein klar ist. Mario ist hier, wie auch in all den Welten zuvor, unverwundbar.

Grafisch präsentiert sich das Spiel durchschnittlich. Zum einen erfreuen die Sprites und die schön in Szene gesetzten Levels das Auge, andererseits stören die abgehackten Animationen und schwachen Hintergründe. Zur Musik muss man eigentlich nicht mehr allzu viel verlieren, diese ist, wie auch die Soundeffekte, eines Mario-Spiels unwürdig und nervt das ganze Spiel durch. Glücklicherweise gibt es unterschiedliche Stücke, so dass ihr nicht immer vom selben genervt werdet. Die Steuerung ist etwas hakelig und unpräzise, aber da Mario unverwundbar ist, müsst ihr euch nicht über unnötig verlorene Leben aufregen.

Mario's Time Machine ist nicht mehr als eine Demütigung für den einst stolzen Videospielhelden. Gähnende Langeweile dominiert das trockene Spielprinzip, zu viele der Rätsel müssen durch Raten und Herumprobieren gelöst werden, als dass dort richtige Spielfreude und Lernwille aufkommt. Auch ist der Umfang des Spiels mit 14 Zeiten und ebenso vielen Gegenständen recht knapp bemessen und Geschichts-Profis haben das Abenteuer innerhalb weniger Minuten durch. Wer unbedingt ein Lernspiel haben will, sollte zu der etwas besseren Alternative "Mario s Missing" greifen. Mario's Time Machine ist nicht mehr, als eine Schlaftablette in Modulform.

Übrigens: Glücklicherweise scheint das Spiel damals kaum einer gekauft zu haben. Es ist heute äußerst schwer, ein Exemplar zu bekommen und macht es daher wenigstens für Sammler noch interessant.


Wertung


3/10

Kommentare



Seppatoni
Argh... nicht schon wieder... immer dieses Vögelchen!!! Da probiert man fünf verschiedene Zeiten aus, immer die falsche und jedes Mal dieses Vögelchen... argh... und dann findet man doch die richtige Zeit, legt das Item ab und dann?! Wieder alles um sonst... schon wieder das Vögelchen... WAAAHHH, ÜBERALL NUR VÖGELCHEN!!! Jetzt reicht's, ich gehe Duck Hunt spielen ;-) Ansonsten: Gääähhhhnnn... das ständige Ausprobieren geht auf den Wecker und das Spielprinzip ist öde, aber ich muss zugeben, dass ich doch während dem Durchspielen ein paar Sachen gelernt hab, die mir vorher unbekannt waren :-)



Video